Hitzewallungen gehören zu den bekanntesten und markantesten Symptomen der Wechseljahre. Etwa 75% der Frauen in Europa sind betroffen. Diese plötzlichen Wärmegefühle, die oft von Schweißausbrüchen begleitet werden, treten meist etwa ein Jahr vor oder nach der letzten Menstruation auf und dauern im Durchschnitt sieben Jahre an. Hitzewallungen treten meist 5 bis 10 Mal am Tag auf, was für viele Frauen eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität darstellt.

Ursachen von Hitzewallungen
Hitzewallungen entstehen hauptsächlich durch die abnehmenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Dieses Hormon, das in der Prämenopause in stabilen Mengen vorhanden war, reguliert viele Prozesse im Körper – einschließlich der Temperaturregulierung. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, wird das Wärmezentrum im Gehirn empfindlicher auf Temperaturschwankungen, was zu den bekannten Hitzewellen führt.
Die Rolle von Nährstoffen
Wusstest Du, dass ein Mangel an bestimmten Nährstoffen Hitzewallungen verstärken kann? Studien belegen, dass insbesondere Folsäure und Omega-3-Fettsäuren dabei eine bedeutende Rolle spielen. Diese Nährstoffe sind nicht nur entscheidend für Deine allgemeine Gesundheit, sondern können auch helfen, die Intensität und Häufigkeit von Hitzewallungen zu verringern.
Folsäure (Vitamin B9)
Studien haben gezeigt, dass Folsäure eine vielversprechende Rolle bei der Linderung von Hitzewallungen spielen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2013, ergab, dass die Einnahme von Folsäure die Intensität von Hitzewallungen um 36%, die Häufigkeit um 39% und die Dauer der Episoden um 41% reduzieren konnte.
Folsäure beeinflusst möglicherweise Hitzewallungen durch ihre Rolle bei der Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin. Diese Neurotransmitter sind entscheidend für die Regulierung der Stimmung sowie der Körpertemperatur und könnten somit auch Hitzewallungen beeinflussen. Durch die Modulation dieser Neurotransmitter kann Folsäure die Symptome der Wechseljahre mildern. Folsäure ist in grünem Blattgemüse und Hülsenfrüchten reichlich vorhanden. Um sicherzugehen, dass Du ausreichend versorgt bist, bietet sich ein Mikronährstofftest an, der Deine Folsäurewerte überprüft.
Omega-3 Fettsäuren
Die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf Hitzewallungen wurde in mehreren Studien untersucht. Während Omega-3-Fettsäuren weniger Einfluss auf die Intensität der Hitzewallungen zu haben scheinen, konnte in mehreren Studien eine statistisch signifikante Wirkung auf die Häufigkeit der Hitzewallungen nachgewiesen werden. In einigen Fällen konnte die Frequenz der Hitzewallungen mehr als halbiert werden.
Der mögliche Wirkmechanismus von Omega-3-Fettsäuren in Bezug auf Hitzewallungen wird auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften zurückgeführt. Omega-3-Fettsäuren können die Produktion entzündungsfördernder Substanzen im Körper reduzieren und somit die thermoregulatorischen Prozesse stabilisieren, die durch hormonelle Schwankungen gestört werden. Studien haben gezeigt, dass viele Menschen nicht den optimalen Omega-3-Index erreichen. Leider ist es schwer, ausreichend Omega-3 über die Ernährung aufzunehmen, da es hauptsächlich in fettem Fisch vorkommt. Um sicherzustellen, dass Du genug Omega-3 erhältst, empfehlen wir, Deinen Omega-3-Index zu testen und gegebenenfalls zu supplementieren.
Teste, was Dein Körper wirklich braucht
Die Behandlung von Hitzewallungen kann individuell sehr unterschiedlich sein und umfasst sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze. Ein einfacher Test für Zuhause gibt Dir Klarheit über Deinen Omega-3-Index und Deinen Folsäurespiegel sowie andere wichtige Mikronährstoffe. So kannst Du gezielt die Nährstoffe zuführen, die Du brauchst, um Dich besser zu fühlen und die Hitzewallungen in den Griff zu bekommen.
Quellen
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